Workshop 1: Eins nach dem Anderen – Meilensteine der kindlichen Sprachentwicklung
In diesem Workshop werden die Entwicklungsschritte in der frühkindlichen Sprachentwicklung (von Geburt bis zum Alter von 6 Jahren) erarbeitet. Der Fokus des Workshops liegt darauf, die sprachliche Entwicklung im Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Kindes zu sehen. Dabei wird der Prozess des Spracherwerbs im Zusammenhang mit der motorischen Entwicklung, der Entwicklung des Spieles sowie der Entwicklung der frühkindlichen Individuation gesetzt und als ein Teilprozess aus diesem heraus verstanden. Workshop 5: „Mit den Händen sprechen“ – der Einsatz von lautsprachunterstützenden Gebärden bei Kindern mit schweren expressiven Sprachentwicklungsstörungen
Workshop 2: Sprachentwicklungsstörungen: Was braucht das Kind – Zeit? Förderung? Behandlung?
In diesem Workshop geht es darum abweichende Sprachverläufe zu erkennen und sie daraufhin zu untersuchen, wie diese die Kommunikation des Kindes beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf dem Entwicklungsalter 3- 6 jähriger Kinder.
Ein abweichender Verlauf kann sich auf unterschiedlichen Ebene des Sprachsystems zeigen, bspw. in den Sprachverständnisfähigkeiten, dem Wortschatz, den grammatischen Fähigkeiten oder in der Artikulation. Die Teilnehmer lernen für sich einzuschätzen, wann bei einem abweichendem Verlauf in der Sprachentwicklung eines Kindes eine Sprachförderung ausreichend ist und wann das Kind einer individuellen Unterstützung bedarf.
Unterstützung der Inhalte an Hand von Videobeispielen
Workshop 3: Früherkennung und frühe Interventionen bei Kindern mit spätem Sprechbeginn
In diesem Workshop geht es um Kinder bis zum Alter von 3 Jahren, die einen verspäteten Sprechbeginn aufzeigen. Es geht darum einzuschätzen, ob sich dieser zu einer Sprachentwicklungsstörung entwickeln könnte und in welchem Ausmaß die kommunikativen Fähigkeiten des Kindes beeinträchtig sind. Dazu wird zunächst die frühkindliche Sprachentwicklung in Bezug auf die Sprachverständnisfähigkeiten und expressiven Sprachfähigkeiten dargestellt. Der späte Sprechbeginn des Kindes (late Talker) soll im Rahmen der Gesamtentwicklung des Kindes gedeutet werden und eine sinnvolle eigene Vorgehensweise hinsichtlich der Beratung und der therapeutischen Unterstützung erarbeitet werden (Vorstellung von Fragebögen, Einsatz von sprachunterstützenden Gesten wie Zwergensprache /Babygebärden).
Workshop 4: „Lernen im Tun“ – Fallvorstellung, Supervision und Vertiefung
Dieser Workshop richtet sich an Teilnehmer, die an einem oder mehreren Workshops (1-3) teilgenommen haben. Es ist ein Vertiefungsseminar. Es bietet die Möglichkeit das erworbene, neue Wissen zu überprüfen und umzusetzen. Kinder, die im Rahmen der eigenen Arbeit gesehen oder behandelt werden, können hier vorgestellt werden. Dabei hat der Teilnehmer die freie Wahl, ob er das Kind und seine sprachlichen Schwierigkeiten einfach beschreiben will, oder auch eine Video- / oder Audioaufnahme dazu einbringen möchte. Ziel ist es dabei, die sprachlichen und kommunikativen Schwierigkeiten des Kindes möglichst genau zu erkennen sowie hierfür eine sinnvolle Vorgehensweise für die eigene Arbeit herauszufinden. Die verschiedenen Fallvorstellungen sollen allen Teilnehmern als Ressource dienen. Die Inhalte der Workshops 1 – 3 werden an Hand der Fallvorstellungen wiederholt und vertieft.
Extra – Workshop „Unterstützte Kommunikation“: „Mit den Händen sprechen“ – der Einsatz von lautsprachunterstützenden Gebärden bei Kindern mit schweren expressiven Sprachentwicklungsstörungen
Wenn bei Kindern die rezeptive und / oder expressive Sprachentwicklung sehr erschwert ist oder nur langsam bis gar nicht vorangeht, ist oftmals der Einsatz von lautsprachunterstützenden Gebärden sinnvoll. Die Kinder erhalten somit eine Möglichkeit mit ihrer Umwelt – trotz der lautsprachlichen Schwierigkeiten – zu kommunizieren und auch ihre Fähigkeiten in anderen Bereichen (Symbolfähigkeit, Dialogfähigkeit u.a.) zu verbessern. Es wird darauf eingegangen bei welchen Kindern der Einsatz von lautsprachunterstützenden Gebärden sinnvoll ist, welche Möglichkeiten / Konzepte dabei zur Verfügung stehen („Schau doch meine Hände an“ , Tommys Gebärdenwelt u.a.) und wie ein sinnvolles Vorgehen für den Einsatz von lautsprachunterstützenden Gebärden aussehen könnte.